Panoramatour mit KOLOR Panotour Pro am Beispiel der Stadt Dessau

Zum Vergrößern der Panoramatour doppelklicken Sie auf die Tour oder klicken Sie auf den Button zur Maximierung:

Aufgabenstellung

Mit dem Ziel, den Internetauftritt der Stadt Dessau-Roßlau für Website-Besucher attraktiver zu gestalten und durch Einbindung einer interaktiven Panoramatour punktuell zu optimieren, haben Studenten der Hochschule Anhalt einen ansprechenden virtuellen Stadtrundgang erstellt, der inzwischen auf der Website der Stadt zu sehen ist.

Die Panoramatour soll potentielle Gäste dazu einladen, sich schon vor Reiseantritt über den Tourismusstandort Dessau zu informieren. In der virtuellen Tour sollten insbesondere die wichtigsten Sehenswürdigkeiten und der Stadtkern abgebildet werden. Deutlich werden sollte aber auch, dass Dessau einiges mehr zu bieten hat als das weltbekannte Bauhaus.

Angestrebt wurde eine individuelle Bedienung durch den Endnutzer und eine beliebige Navigation durch die Tour: Der Endnutzer sollte am Ende selbst bestimmen können, was er sich anschaut. Ergänzt werden sollte das Projekt durch die Einbindung von kleinen Informationstexten zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten. Wichtig war auch die Möglichkeit, die Tour in sozialen Netzwerken teilen zu können.

Planung des virtuellen Stadtrundgangs

Grundlage für die Erstellung einer virtuellen Panoramatour ist das Vorhandensein entsprechender 360°-Panoramaaufnahmen. Zunächst einmal mussten die Kamerastandpunkte ausgesucht werden. Insgesamt waren 75 Aufstellungen nötig, um im Stadtzentrum ein logisches flächendeckendes Netz zu erhalten. Wichtig war dabei, dass zwischen benachbarten Standpunkten - wenn möglich - eine Sichtverbindung besteht, damit Nicht-Ortskundigen die Orientierung leicht fällt.

Durchführung - Erstellung der 360°-Panoramen

Aufgenommen wurden die 75 360°-Panoramabilder mit einer Canon EOS 500D mit Fish-Eye-Objektiv von Nikon (10,5 mm Brennweite). Die Sicherstellung der Sichtverbindung von benachbarten Standpunkten stellte dabei eine Herausforderung dar. Die Kamera wurde mittels eines Nodalpunkt-Adapters auf einem Stativ befestigt und grob horizontiert. Die insgesamt 16 Bilder wurden mit einer Neigung von 30° nach oben und 30° nach unten um jeweils 45° versetzt aufgenommen.

Um ein gutes 360°-Panoramabild zu erhalten, wurden die Außenaufnahmen bei Sonnenschein gemacht, wenn möglichst keine schnellziehenden Wolken den Himmel bedeckten. Da zeitversetze Aufnahmen sehr bewegungsempfindlich sind, waren die Wetterbindungen ein entscheidendes Kriterium für das Erstellen attraktiver Panoramaaufnahmen.

Der Einfluss der Bewegungsempfindlichkeit auf die Panoramaqualtät machte sich zudem insbesondere an den Standorten, an denen viel Bewegung herrscht (Straßenverkehr, Kaufhäuser), bemerkbar. Dadurch entstanden verschwommene Bildpassagen, die durch aufwändige Bildbearbeitung ausgebessert werden mussten.

Verarbeitung der Bilddaten zu einem virtuellen Standrundgang

Panoramabilder in Panotour Pro importieren

Mit Hilfe der Software PTGui wurden die jeweils 16 Einzelaufnahmen zu einem 360°-Panorama vereinigt. Anschließend wurde ein Projekt in der Software Panotour Pro von KOLOR angelegt und die einzelnen Panoramabilder darin importiert. Den einzelnen Bildern können Namen zugewiesen werden, z. B. Straßennamen, um die Bilder bei weiteren Arbeitsschritten leichter unterscheiden zu können.

Panoramabilder untereinander verlinken

Verlinkt werden die einzelnen Bilder über sogenannte Hotspots; das sind Buttons, auf die der Endnutzer später klicken muss, um zum nächsten Standpunkt zu gelangen. Um eine in sich logische Tour zu gewährleisten werden diese Hotspots möglichst nur dann gesetzt, wenn eine wie oben erklärte Sichtverbindung zum benachbarten Standpunkt besteht.

Karte in die Panoramatour einbinden

Des Weiteren wurde eine Karte in die Tour eingefügt, die der Nutzer nach Belieben ein- und ausblenden kann. Die Karte, auf der alle Standpunkte eingezeichnet sind, wird von dem Kartendienst OpenStreetMap bereitgestellt. Das besondere an der Karte ist das sogenannte Radar: Damit kann der Nutzer der Übersichtskarte entnehmen, in welche Richtung er gerade blickt. Diese Funktion erleichtert die Orientierung zusätzlich.

Textinformationen integrieren

Versehen wurde die Panoramatour schließlich noch mit einigen Informationen zu Sehenswürdigkeiten, Cafés, Hotels, etc. in Form von Hotspots, die auf eine Website verlinken oder Textboxen, die Wissenswertes zum aktuellen Panorama erläutern. Der Nutzer kann sich auf diese Weise genau die Informationen einblenden, die er sehen möchte und wird nicht von einer Lawine aus mehr oder weniger Wissenswertem erschlagen.

Panoramatour für mobile Geräte optimieren

Vor allem in der heutigen Zeit ist es wichtig, seine Produkte auch für mobile Endgeräte wie Smartphone und Tablet zu optimieren und deren Potential auszunutzen. Panotour Pro bietet diese Option an und gibt eine touch-optimierte HTML-Version der Tour aus, sodass die Eingabe per Fingertipp problemlos möglich ist. Ebenfalls lässt sich das Gyroskop (Neigungssensor), das heute in fast allen mobilen Geräten verbaut wird, einbinden. So kann man, wenn man sein Smartphone vor sich hält, allein durch Drehen und Kippen des Smartphones durch das Panoramabild navigieren.

Virtuelle Touren über Social-Media-Kanäle publizieren

Ebenfalls eingebettet wurde ein SocialShare-Plugin. Dieses macht es möglich, die Panoramatour auf ausgewählten sozialen Netzwerken wie Facebook und Twitter zu teilen. Auch per E-Mail kann ein Link zu der Tour versendet werden.

Veröffentlichung der Panoramatour

Die Einbettung auf einer Website ist sehr einfach: der Projektordner wird auf einem Server abgelegt und die HTML-Datei wird auf der Zielwebsite eingebunden.

Das Projekt wurde auf verschiedenen Plattformen verbreitet: Zum einen wurde die Tour auf der Website der Stadt Dessau-Roßlau eingebunden und ist für einen temporären Zeitraum auch auf der Startseite zu sehen. Zum anderen wurde das Projekt auf der Website des Instituts für Vermessung und Geoinformatik der Hochschule Anhalt Dessau veröffentlicht, da es sich bei dem Projekt um ein Hochschulprojekt handelt. Zusätzlich wurde der virtuelle Stadtrundgang auch über Facebook verbreitet, wodurch schließlich die Mitteldeutsche Zeitung darauf aufmerksam wurde und einen Bericht verfasst hatte.

 

Wichtiger Hinweis!

Kolor-Produkte sind seit dem 14. September 2018 nicht mehr erhältlich. Kolor hat den Verkauf von Panotour eingestellt. Die Kolor-Produkte werden nicht mehr aktualisiert.