Topographische Lagepläne aus Laserscannerdaten

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Kalle03
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Topographische Lagepläne aus Laserscannerdaten

Hallo

hat jemand schon praktische Erfahrungen gemacht, ob aus 3D Laserscannerdaten schneller topograhische Lagepläne als aus traditionellen Totalstation Aufnahmen zu erstellen sind? Wie sieht es bei der Erfassung von schwer zugänglichen Bereichen wie Straßen und Kreuzungen aus?
Es ist doch viel sicherer solche Bereiche vom Straßenrand aufzunehmen, anstatt das Messpersonal den Verkehrsgefahren auszusetzen um manuell Punkte aufzuhalten.

Zusätzlich sind ja Laserscans viel aussagekräftiger als die Einzelpunkte einer tachymetrischen Ausnahme. Auch die Überlagerung eines tachymetrischen Lageplans über die 3D Laserscanning Daten des gleichen Bereiches wären mal von Interesse. Dann könnte man gut erkennen, wie viel Informationsgenauigkeit durch die Generalisierung bei der Aufnahme und Planerstellung eines traditionellen Planes verloren gehen.

Kalle03

Geoinformatix
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Erfahrungen mit topografischen Lageplänen

Hallo Kalle03,

wir haben vor einiger Zeit im Wuppertaler Zoo nach dem Bau von (Raub)Tiergehegen topografische Bestandsaufnahmen per 3D-Laserscanning (HDS 6000) durchgeführt. Ziel war es unter anderem,für einen Auftraggeber Lagepläne zu erstellen und auch die Topografie der Stadtgrundkarte zu aktualisieren.

TLS:
Vorteile:
- schwer zugängliches Gelände
- Erfassung von Freiformen (Felsen) problemlos möglich
- Sicherheit (Löwen und Tiger...)
- schnelle Aufmessung
- Verwendung des Datenmaterials für alternative Projekte (Aktualisierung DGM)

Nachteile:
- sehr große Datenmengen
- Zeitaufwand Innendienst

Aufgrund der Vorteile haben wir uns bewusst für TLS entscheiden.

Interessant war, dass Teilbereiche benachbarter Gehege sowohl tachymetrisch als auch per TLS erfasst wurden. Der Vergleich der Daten zeigte, dass TLS vom Informationsgehalt einfach vollständiger und besser ist (z.B. Verlauf einer Wegekante)

Zu deiner Ausgangsfrage:
Es ist vom Projekt und auch von Erfahrungen im Umgang mit deiner Laserscansoftware abhängig, welches Messverfahren in Endeffekt für das Auswertung das schnellere und bessere ist. Wir mussten zum Beispiel eine Vielzahl von Informationen erfassen und haben viele Details erst im Innendienst erkannt (auf Kosten des Zeitfaktors!).

Wenn du natürlich nur eine begrente Anzahl von Top-Punkten erfassen musst, kannst du dir natürlich überlegen, ob eine reflektorlose Tachymetriemessung (dopplelt polar) ausreicht.

Viele Grüße,
Geoinformatix

Kalle03
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Lagepläne aus TLS

Hallo Geoinformatix,

finde ich sehr interessant deine Ausführen. D.h. wenn man die richtige Softwarelösung für die Messaufgabe einsetzt und damit auch umgehen kann, sind gewisse topograpische Aufnahme mit dem Laserscanning schneller und besser abzuarbeiten als mit den konventionellen Verfahren. Warum nutzen dann noch nicht mehr Büros diese Technologie?

Liegt es daran, dass der Umgang mit der Punktwolke zu ungewohnt ist oder sind die Leute zu konservativ gegenüber neuen Technologien ???

Kalle03

Geoinformatix
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Re: Lagepläne aus TLS

Hallo Kalle03,

genau so ist es. Der Umgang mit der Punktwolke war für uns bei diesem Projekt gewöhnungsbedürfig, gerade wegen der Ableitung der Informationen aus den 3D-Ansichten.

Bei dem o.a. Projekt wurde die Messung (von 2006/07!!!)getreu dem Motto "Die Punktwolke ist die Grundlage" durchgeführt. Mit Hilfe des Datenpools konnten wir in den letzten Jahren immer wieder andere Ergebnisse ableiten.

Viele meiner Kollegen sehen TLS als Waffe, mit der man schnell auf Spatzen schießen kann. Für mich ist TLS ein Messverfahren, das ich in vielen Situationen gezielt und vor allem wirtschaftlich einsetzen kann. Die Pro's & Contra's müssen natürlich bekannt sein, keine Frage.

Wenn du weitere Fragen zu dem Projekt hast, meld dich gerne bei mir.

Gruß
Geoinformatix