Der Einsatz der Scanning-Technologie bietet auch in der Kunst vielfältige Möglichkeiten. Egal ob für die Digitalisierung von Gemälden und Skulpturen, die Planung maßgeschneiderter Möbelstücke oder das Design von Kleidungs- und Schmuckstücken – ein 3D-Scanner liefert ein genaues dreidimensionales Abbild der Realität zur Weiterverarbeitung am PC.
Die Vorteile des modernen Aufnahmeverfahrens für ihre Arbeit sah auch die in Leipzig lebende taiwanesische Künstlerin Ya-Wen Fu. Die Künstlerin kam mit ihrem Anliegen auf uns zu, ihre mühsam erstellten Kunstobjekte möglichst effektiv vervielfachen und skalieren zu können. Diese Reproduktionen sollten dann wiederum für eine Ausstellung verwendet werden, in der die Objekte in verschiedene künstlerisch wertvolle Konstellationen gebracht werden sollten.
Auswahl des optimalen Scanners
Für die Umsetzung wurden die 3D-Scanner Eva und Spider von Artec verwendet. Die handgroßen, aus Gips erstellten, Kunstobjekte boten eine optimale Oberfläche für das 3D-Scanning, sodass als Vorbereitung keine Entspiegelung von Flächen vorgenommen werden musste. Die Kombination aus Artec Eva und Spider war in diesem Fall sinnvoll, um auch feinste Strukturen der Objekte zu erfassen.
Vorgehensweise beim Scanning
Die Objekte wurden zunächst auf einer ebenen Oberfläche standfest platziert. Der Handscanner Artec Eva wurde zunächst verwendet, um den Großteil der Objektgeometrie zu erfassen. Parallel dazu wurden in Echtzeit die Scanningaufnahmen auf dem Laptop angezeigt. Anhand dessen war bereits zu erkennen, ob die gesamte Oberfläche gescannt wurde. Nachdem die Objekte in Position 1 gescannt wurden, konnten diese umgedreht und die fehlenden, nicht sichtbaren Flächen gescannt werden. Der Artec Spider wurde genutzt, um die feinsten Strukturen hochgenau zu erfassen.
Die einzelnen Scans von Ober- und Unterseite und die optionalen Scans mit dem Artec Spider wurden dann nach Beendigung der Aufnahme in der Nachverarbeitung in der Software Artec Studio zusammengefügt. Weiterhin wurden die Scans bereinigt, fusioniert und letztendlich im gewünschten Format exportiert.
Anschließend bereitete ein 3D-Artist die 3D-Scandaten auf, um dann letztendlich ein 3D-druckbares Objekt zu erzeugen. Dieses ist in jeglicher Weise skalierbar und auch editierbar.
Impressionen der Ausstellung
Die Ausstellung „Metamorphose“ von Ya-Wen Fu und Charles Washington in Zusammenarbeit mit Daniel Romero und Bert Palm war ein voller Erfolg. Auch wir bedanken uns für die Zusammenarbeit.
Ya-Wen Fu »Metamorphose« | Fotograf: Nicolás Rupcich
Ya-Wen Fu »Metamorphose« | Fotograf: Nicolás Rupcich
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