Fassadenaufmaß per Laserscanning

Aufgabe

Für die denkmalgeschützte Sanierung eines alten Industriegebäudes in Magdeburg (Budenbergstraße 3-8, 39104 Magdeburg) wurde 3D-Laserscanning als Aufmaßverfahren eingesetzt. Die Erfassung von drei Fassaden des Gebäudekomplexes erfolgte per Laserscanner und die Datenauswertung mit PointCab und Geograf im Maßstab 1:50.

 

    

Ziel

Im Rahmen der Sanierungs- und Umbauarbeiten sollen 22 Loftwohnungen in dem Komplex entstehen. Für eine denkmalgerechte Sanierung der Fassade im Zuge der Umbauarbeiten sind detailgetreue, maßstäblich hochgenaue Fassadenpläne erforderlich. Aufgrund der beengten Platzverhältnisse ist die 17 m hohe Fassade nur mit einem berührungslosen Messverfahren abbildbar. Um exakte Pläne als Planungsgrundlage zu bekommen, ist eine hochgenaue maßliche Bestandsaufnahme notwendig.

Erfassung

Von 25 Laserscanner-Standorten aus wurden insgesamt 1.720 m² Fassade vermessen, davon 469 m² Fassadenfläche an der Hofseite, 442 m² an der Ostseite und 810 m² der Straßenansicht. Die kleinste der drei Fassaden, die Ostfassade, ist mit mehreren Fassadensprüngen und schiefen Fassadenteilen bestückt, wodurch der Aufwand der Vermessung und Auswertung erhöht wurde. Mit Hilfe des Laserscannings konnten die Fassadendetails, wie beispielsweise Fensteröffnungen und Mauersprünge, in hoher Genauigkeit erfasst werden.

Die komplette Vermessung wurde von nur einem Mitarbeiter innerhalb von ca. 5 Stunden durchgeführt. Der Aufwand der Außendienstarbeiten wurde somit durch das Laserscanning erheblich reduziert.

Auswertung

Die Orthofotos wurden automatisch aus den Laserscanning-Messergebnissen in der Laserscanning-Europe-Software PointCab generiert. Obwohl es sich um einen Datenmenge von 3 GB handelte, nahm dies lediglich eine Stunde in Anspruch.

Mit Hilfe der maßstabsgerechten PointCab-Bilder konnten die Daten in ca. 30 Stunden im CAD-System Geograf ausgewertet werden. Dabei entstanden detailgetreue Orthofotos und strukturierte, digitale 2D-Pläne der Fassaden inklusive der Sprünge in der Ostfassade. Zusätzlich erhielt der Auftraggeber einen kostenlosen Punktwolken-Viewer, mit dem sich auch nachträglich Maße aus den Laserscanning-Daten abgreifen lassen. In den erzeugten Ansichten und Schnitten des 3D-CAD-Modells können nun Modellierungen vorgenommen werden, wodurch die Planungen für die Sanierungs- und Umbauarbeiten vereinfacht werden.

 

3D-Laserscanning findet daher im Bereich Architektur und Denkmalschutz immer häufiger Verwendung. Zudem ermöglicht dieses Verfahren, Flächenberechnungen und Kostenkalkulationen exakt durchzuführen.