Zwischen Besichtigungstouren und Dreharbeiten sind die Old Tucson Studios eine lebendige Umgebung, die nicht still stehen konnte, um dem 3D-Scanteam der University of Arizona die Arbeit zu erleichtern. Da die zu scannende Fläche vier Häuserblocks und Dutzende von Gebäudefassaden und Innenräumen umfasst, war eine schnelle Durchführung erforderlich. Das Team verließ sich auf den mobilen Scanner GeoSLAM ZEB Horizon, der mit der ZEB Cam ausgestattet ist, um die Geometrie, die Architektur und das Aussehen des Filmsets schnell und präzise zu erfassen.
Die Old Tucson Studios sollen so aussehen, wie sie in ihrer Blütezeit aussahen, als dort einige der größten Westernfilme Hollywoods gedreht wurden. Die mit den GeoSLAM-Geräten erzeugten farbigen Punktwolken werden als Datengrundlage dienen, auf der 3D-Modelle und schließlich Virtual- und Augmented-Reality-Erlebnisse erstellt werden. Archivierte Luft- und Drohnenbilder sowie photogrammetrische Messungen aus den Originalfilmen werden ebenfalls dazu beitragen, digitale Versionen des Filmstudios zu wichtigen Zeitpunkten seiner Geschichte zu erstellen.
Die Hauptstraße und der Platz von Downtown Tucson erstrecken sich über fast eine Viertelmeile. Terrestrische Scanner scheinen die naheliegende Wahl für eine weitreichende Datenerfassung, aber es war keine Zeit zum Auf- und Abbau dieser Art von Geräten. Und es wurde eine größere Detailgenauigkeit benötigt. Der Scan-Techniker hielt den mobilen GeoSLAM ZEB Horizon in der Hand und bewegte sich schnell durch die Straßen, wobei sie Studiopersonal und Fahrzeugen auswich. Sie betrat die Gebäude mit echten Innenräumen und scannte auch diese.
Das Scannen mit der ZEB Cam fügt der Punktwolke Kontext hinzu. Der Scanner mit montierter Kamera wurde in Brusthöhe gehalten. An jedem Gebäude hielt der Techniker an und richtete das Gerät direkt auf die Fassade, als ob er ein Foto machen wollte, und drehte sich dann langsam um, um die Umgebung zu scannen. Auf diese Weise wurde ein umfangreicher 3D-Scandatensatz für jedes Gebäude zusammen mit seinem Kontext am Filmset erfasst.
„Ich habe die Qualität der Punktwolke gesehen und finde sie erstaunlich.“
Der gesamte Teil des Studios in Downtown Tucson wurde innerhalb von zwei Stunden gescannt. Anschließend verarbeitete der Techniker die Scans und das Videomaterial zu einer kolorierten Punktwolke, die mit der ZEB Hub-Software auf einem Standard-Laptop berechnet wurde. Unwichtige Personen und Fahrzeuge wurden später mit einer Open-Source-Software eines Drittanbieters aus den Punktwolken gefiltert.
Das Ziel ist es 3D-Darstellungen des Studios zu wichtigen Zeitpunkten seiner Geschichte zu erstellen – 1938, als es für den Film Arizona gebaut wurde, in den 1950er und 60er Jahren, als dort vier John-Wayne-Western gedreht wurden, und Mitte der 1990er Jahre kurz vor einem verheerenden Brand. Dazu müssen die heutigen 3D-Modelle mit archivierten Luftaufnahmen und Filmphotogrammetrie zusammengeführt werden, um Gebäude zu rekonstruieren, die nicht mehr existieren.
In Zukunft werden Besucher mit einem VR-Headset über das Gelände der Old Tucson Studios laufen und „sehen“ können, wie der Ort während der Dreharbeiten zu epischen Filmen wie Rio Bravo, Gunfight at the O.K. Coral und Tombstone aussah. Wer weiß? Vielleicht tritt ja John Wayne höchstpersönlich direkt vor ihnen aus den Saloon-Türen.
Worte von
Prof. Chris Lukinbeal, GIS-Programm der Universität von Arizona
(Übersetzung aus dem Englischen)
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