Erfassung von Brückenschäden

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Robert
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Last seen: vor 6 Jahre 9 Monate
Beigetreten: 17.02.2010 - 22:38
Erfassung von Brückenschäden

Hallo,

ist es möglich mit einem Laserscanner Bauwerkschäden an Brücken zu dokumentieren? Oftmals sind die Risse von großem Interesse. Können auch sehr kleine Risse (5mm) mit einem Laserscanner erfasst werden.

Wie kann man die zeitliche, geometrische Veränderung dokumentieren.

MfG

Robert

Eric_Bergholz
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Last seen: vor 3 Monate 1 Woche
Beigetreten: 18.11.2008 - 22:17
Brückenschäden

Hallo Robert,

Brückenschäden können natürlich mit dem Laserscanning dokumentiert werden. Interessant ist es, dass schwer zugängliche Bereiche einfach, sehr genau und vollständig aufgenommen werden können.

Zum Thema Risse: kleine Risse (5mm) können mit einem Laserscanner zwar erkannt werden, aber eine genaue Vermessung ist nicht immer möglich, da die Breite des Laserstrahls schon 2 bis 3 mm hat.

Um die Veränderung eines Gebäudes über einen zeitlichen Rahmen zu dokumentieren, ist es erforderlich mehrere Messungen vorzunehmen. Die Messungen können, dann am CAD in einem zeitlichen Bezug gestellt werden können. Z.B. mit der Software Geomagic Qualify.

MfG

...Eric

Eric Bergholz
Laserscanning Europe GmbH

rsteffen
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Last seen: vor 3 Jahre 6 Monate
Beigetreten: 17.02.2009 - 11:00
Kleine Risse

Hallo Robert,

ich denke die kleinen Risse < 5mm sind mit derzeitigem Laserscanning nicht zu erfassen. Dies hat handfeste physikalische Gründe:
1) Die Abtastfrequenz muss doppelt so hoch sein, wie die zu detektierende Strukturbreite (siehe Nyquest-Frequenz, Abtasttheorem), d.h. bei 5 mm benötigtst du mindestens 2.5 mm Abtastung.
2) Die Laserstrahl Breite (2-3 mm) wird mit zunehmendem Objektabstand auch noch breiter.
3) Der Punktabstand ist abhängig von der Winkelauflösung und dem Objektabstand. Bei einer Winkelauflösung des Scanners von 360°/8000 (derzeit hohe Laserscanning Auflösung) ergibt sich bei 1m, 5m und 10 m ein Punktabstand von 0.7mm, 4mm und 8mm.

Sie sehen, die 5mm sind derzeit mit verhältnismäßigem Aufwand nicht nachweisbar. Die Entwicklung wird aber sicher weitergehen.

Viele Grüße, Richard

Oliver Bürkler
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Last seen: vor 11 Jahre 2 Monate
Beigetreten: 14.10.2009 - 10:11
Hallo. Noch 2 Gedanken von

Hallo.

Noch 2 Gedanken von meiner Seite:

- die maximale Auflösung unserer Scanner 40.000/360°. Entsprechend klein ist der Punktabstand.

- das Thema "Abtast-Theorem" ist zwar grundsätzlich richtig, allerdings ist die Definition des Durchmessers eines Laserstrahls so eine Sache. Ein Laserstrahl hat grundsätzlich keine scharfe Grenze, vielmehr folgt die Helligkeit über den Durchmesser einer Gauss-Verteilung. Unsere Spezifikationen beziehen sich auf 1x Sigma der Intensität. Je nachdem, welche Grenze man hier ansetzt, kann man den Strahldurchmesser als kleiner oder größer annehmen.
Wir haben hier im Haus Tests gemacht bei denen Objekte gescannt wurden, in die eine Reihe von Kerben eingefräst waren. Dabei zeigte sich, dass Kerben bis 3mm Breite und Tiefe bei entsprechender Scanauflösung noch gut erkannt werden können. Aufgrund der bekannten Kanteneffekte von Laserscannern, erhält man jedoch natürlich keine scharfe Kante im Scan, sondern abgeschrägte Flanken.

Bei den angefragten 5mm würde ich persönlich sagen: Es sollte bei passender Auflösungseinstellung funktionieren. Das Beste und Einfachste ist jedoch erfahrungsgemäß ein Versuch an einem Beispiel, das man kennt, so dass man im echten Projekt weiss, was man erwarten kann.

Viele Grüße,

Oliver Bürkler
Senior Technical Product Manager, 3D Laser Scanner
FARO Europe GmbH & Co. KG