Erneuerter Podiumsplatz bei der tschechischen TT

Am 19.05.2018 und 20.05.2018 fanden im tschechischen Horice die 300 Kurven von Gustav Havel statt. Das Rennen kann als das bekannteste und anspruchsvollste Rennen im tschechischen Road Racing Sport angesehen werden. Horice gilt in Europa als eine der schwierigsten Strecken. Die Strecke mit 90 Meter Höhenunterschied verläuft durch den Ort und den Wald. In einigen Ecke ist aufgrund der fehlenden Auslaufzonen höchste Präzision gefragt; hier sollte man als Fahrer definitiv nicht stürzen.

Natürlich sind die tschechischen Fahrer in Horice sehr stark, da sie hier oft schon in niedrigen Klassen gefahren sind und viele Streckenkenntnisse - also Heimvorteil - haben. Viele Fahrer der IRRC nutzen den Termin im Mai, um schon Erfahrungen für den Lauf im Sommer zu sammeln.

Christian mag Horice sehr und nach seinem 2. Platz im vergangenen Jahr gehört er zu den Favoriten in der Supersport-Klasse. So reiste das LSE-Team am Donnerstag in Horice an. Danke auch nochmal an das Road-Racing-Team Voith, das uns erlaubte, deren Race Truck mit zu nutzen.

Am Samstag fanden zwei Trainings statt. Im ersten Training hatten wir noch technische Probleme mit der Kupplung und der Gasannahme des Motors. Die Kupplung sorgte ja schon in Hengelo für eine Rennaufgabe. Somit wurde in der Mittagspause mächtig geschraubt, um zum zweiten Training eine schnelle Runde fahren zu können. Dies gelang Schmiddel dann auch gleich zum Anfang des Trainings und wir standen auf Platz 2 - direkt nach Lokalmatador Kamil Holan.

In der zweiten Trainingshälfte legten dann noch einige Fahrer nach und somit befanden sich nach dem Ende noch Jochen Rotter und Thomas Walther vor Schmiddel in der 1. Startreihe. Schmiddel schätze aber ab, dass es keinen Sinn mehr macht, an der Qualifikationszeit zu schrauben, da das Rennen dann doch immer anders ist. Pünktlich nach dem Trainingsende setzte noch ein starkes Gewitter ein; in den nachfolgenden Klassen war keine schnelle Runde mehr möglich. Wäre der Regenschauer früher gekommen, hätten wir ein ernsthaftes Problem mit der Qualifikationszeit aus Training 1 gehabt.

Am Sonntagmittag dann der Renntag. Schmiddel kam gut vom Start weg und war auf P3; dann feuerte aber Kamil Holan gleich von P4 an allen Kontrahenten vorbei und war von dann an nicht mehr gesehen. Schmiddel schnappte sich später Jochen Rotter. Er hatte es schon vermutet, dass Jochen seine schnelle Qualifikationszeit nicht über das gesamte Rennen halten kann. Somit war Schmiddel auf P3. In der Rennmitte gab es ein heißes Battle mit P2 Thomas Walther. Schmiddel lag dann auch mal für eine Runde auf P2, aber der routinierte Thomas Walther konterte wieder und somit war die alte Ordnung hergestellt, wobei die beiden wirklich sehr nah beieinander lagen. Es war wohl das spannendste Battle im gesamten Renngeschehen. Dabei bestand immer die Gefahr, einen Fahrfehler zu machen -Dann hätte Jochen Rotter profitiert, da dieser nur knapp hinter den beiden Kontrahenten auf P4 lag. An Kamil Holan und die P1 war nicht mehr zu denken, da dieser seinen Vorsprung auf den zweiten und dritten Platz auf fast 13 Sekunden ausbaute. Somit stand zum Rennende die Reihenfolge fest. P1 Kamil Holan, P2 Thomas Walther, P3 Christian Schmitz.

Dies wurde natürlich richtig gefeiert. Leider fiel die Auslaufrunde für die Gewinner aus, da es einen Sturz gab. Aber die anschließende Zeremonie auf der Start-/Zielgerade ist für jeden Fahrer ein großes Erlebnis und eine große Ehre. Dies ist wirklich ein unbeschreibliches Gefühl für einen Rennfahrer und der Lohn für die gesamten Mühen und die Zeit, welche man für den Motorsport aufwenden muss.

Für Schmiddel, aber auch für uns als Team, war der 3. Platz natürlich ein super Ergebnis, erneut auf dem Podium in Horice zu stehen. Dies zeigt vor allem auch die starke Fahrerentwicklung von Schmiddel seit 2017. Wenn technisch alles passt, ist Christian immer ein Kandidat für einen Podiumsplatz. Neben der Schnelligkeit ist jetzt auch die Konstanz da. Hier müssen wir im Namen der Sponsoren auch sagen, dass diese Ergebnisse uns eine Bestätigung für die Unterstützung der letzten zwei Jahre geben. Wir erinnern uns noch gut, wie einige Leute im Rennzirkus uns 2016/17 fragten, warum wir einen Mittelfeldfahrer unterstützen. Wir hatten zwar noch keine große Erfahrung im Rennsport, aber aus unserer beruflichen Erfahrung haben wir einen Blick für Menschen, die wirklich etwas erreichen wollen und dafür richtig Gas geben - Und so ein Mensch war Schmiddel auch damals schon. Daher freut es uns natürlich sehr, dass unser Bauchgefühl uns hier nicht getäuscht hat.

Der Erfolg gibt Schmiddel natürlich Aufschub für die nächsten Läufe in der IRRC am 16. und 17.06.2018 in Terlicko in Tschechien. Wir freuen uns, wenn uns die Schmiddel-Fans auch dort wieder unterstützen.