Simulatoren werden immer wichtiger

Quelle: http://www.speed-academy.de/formel-1/news/single/18187.html

Autor: Philipp Dunker

Seitdem in der Formel 1 während der Saison ein Testverbot gilt, werden Simulatoren immer wichtiger. Speed-Academy.de wirft einen Blick auf die Simulatorarbeit.

Der Indien Grand Prix beginnt für die meisten Formel-1-Piloten bereits mehrere Wochen vor dem eigentlichen Datum. Die erste Bekanntschaft mit der Strecke machen die Fahrer in der Fabrik ihres Teams. Fast alle Teams bedienen sich dazu der Hilfe eines High-Tech-Simulators, in dem die Fahrer genau wie in ihrem Formel-1-Cockpit Platz nehmen und die Strecke abfahren. Der Simulator reagiert dabei exakt so, wie es das reale Formel-1-Auto auf der Strecke auch tun würde. Die Beschleunigungs- und Verzögerungswerte entsprechen ebenso der Realität wie die gefahrene Geschwindigkeit.

Es gibt nur wenige Unterschiede zur Wirklichkeit. Einen Unterschied stellen die Bedingungen dar, die im Gegensatz zur Realität im Simulator bei jeder Runde identisch sind. Faktoren wie wechselnder Wind und veränderte Gripverhältnisse der Strecke können ebenso wenig dargestellt werden wie die hohen Fliehkräfte - ein Punkt der bei vielen Fahrern zu einer Art Seekrankheit nach einem Besuch im Simulator führt, da der Körper anders reagiert als das menschliche Auge. Leidtragende dieses Phänomens sind beispielsweise Alexander Wurz und Michael Schumacher, denen nach einem Besuch im Simulator regelmäßig übel wurde.

Die Strecken werden exakt vermessen

Um den Piloten und Ingenieuren die realistischsten Bedingungen zu bieten, werden die Grand-Prix-Pisten exakt vermessen und digital eingespeist. Auf diese Weise können die Piloten die Strecken im Simulator lernen und zusammen mit den Ingenieuren am Setup arbeiten. "Um eine neue Strecke zu lernen, fahre ich eine Renndistanz im Simulator", sagt Nico Rosberg. Die Simulation wird nur durch gelegentliche Einstellungen und Anpassungen an Fahrzeugsetup und Strecke unterbrochen. Obwohl sich die Simulation von der Realität unterscheidet, macht das stundenlange Fahren vor einer 180° Leinwand Nico Rosberg Spaß. "Früher bei Mario Kart habe ich auch stundenlang nur Zeitfahren auf ein und derselben Strecke gemacht", erinnert sich der Mercedes GP-Fahrer.

Mit CAD-Zeichnungen, Daten und Bildern der Strecke, sowie einem gelegentlichen Laserscanning der Streckenoberfläche wird ein Modell einer neuen Rennstrecke erstellt. Anhand dieser Daten wird der Computer gespeist, der den Simulator mit Daten versorgt. Während die Fahrer den Simulator in erster Linie nutzen, um eine neue Strecke, die Bremspunkte und Geschwindigkeiten zu erlernen, versuchen die Ingenieure, alle erdenklichen weiteren Daten aus der Simulation zu ziehen.

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