Trimble will den Software-Hersteller Tekla kaufen

Trimble Navigation hat bekanntgegeben, dass das Unternehmen ein offizielles Angebot zum Erwerb aller Anteile von Tekla, einem finnischen Hersteller von Building-Information-Modeling-Software, gemacht hat. Das Angebot beläuft sich auf rund 335 Mio. Euro. Tekla hat weltweit mehr als 5.000 Kunden in der Baubranche und verzeichnete 2010einen Umsatz von fast 57 Mio. Euro.

In der Bekanntgabe der der vorgeschlagenen Übernahme sagte der Vorsitzende und Geschäftsführer von Trimble, Steven Berglund, dass das Geschäft Trimble’s Portfolio an Konstruktionssoftware durch die BIM-Möglichkeiten vergrößern würde. Die Fähigkeit, Daten in den ganzen Projektverlauf zu integrieren, während Kosten durch eine höhere Genauigkeit und die Fähigkeit zur Zusammenarbeit beseitigt werden, verhilft dem Kunden zum Erfolg. Um dies zu erreichen, stellt BIM eine strategische Komponente dar. Tekla und die kombinierten Lösungen von Trimble werden es möglich machen, den Kunden die breiteste und fortgeschrittenste BIM-Leistungsfähigkeit zu liefern, die es derzeit gibt.

Kelly Cone von der Beck Group, einem Unternehmen mit den Schwerpunkten integrierte Entwicklung, Architektur, Konstruktion und Technologie in Dallas (USA), sagte, dass er sehr aufgeregt wegen des Geschäftes sei. Er meinte: „ Wir sind große Fans der Tekla-Software. Das ist von Trimble eine ganz klare Botschaft für den Markt, dass das Unternehmen BIM als wichtig erachtet“.

Cone sagte, dass Tekla’s Fähigkeit zur konkreten Modellierung des Bewehrungsstabs branchenführend ist und das ist im Großen und Ganzen „eine sehr gute, stabile Plattform“. Er lobte Tekla’s modellbasierte BIM-Software für die Zusammenarbeit im Projekt – und das nicht nur, weil sie gratis angeboten wird. „Wir animieren all unsere Unterauftragnehmer, sie zu verwenden”.

Die Kombination von Trimble und Tekla bietet „großes Potential für die Einbeziehung von Laserscanning“. Eine der grundlegenden Herausforderungen beim Scannen in der As-Built-Umgebung sei es, die Vorgehensweise beim Scannen so zu ändern, dass man nur hochauflösende Scan-Daten an den Stellen erhält, die man braucht, und nicht an den Stellen, nicht benötigt werden (große, flache Wände und Böden). Wenn Trimble einen Weg finden sollte, seine Scanner und Tekla’s BIM-Fähigkeiten zu integrieren, sodass Unternehmen viel intelligenter scannen können, könne dies laut Cone ein wirklich effektiver Vorteil für den Markt sein.

Natürlich muss das Geschäft noch vollständig vollzogen werden. Bei Trimble’s Angebot handelt es sich um einen 52%-igen Aufschlag auf Tekla’s Aktienkurs am 6. Mai in der NASDAQ in Helsinki. Gerako Oyim Besitz von 38 % der Tekla-Aktien, hat dem Angebot bereits zugestimmt. Weitere 23,4 % der Aktieninhaber haben ebenfalls dem Angebot zugesagt – in der Annahme, dass kein anderes Unternehmen ein besseres Angebot unterbreiten wird. Das offizielle Angebot besteht vom 19. Mai bis zum 17. Juni. Mindestens 90 % der Aktieninhaber müssen in Trimble’s Angebot einwilligen.

Wenn alles so weitergeht, würde das Geschäft etwa 42 Mal so viel wie Tekla’s Nettogewinn im Jahr 2010 (knapp 8 Mio. Euro) und fast 6 Mal so viel wie der Umsatz des Unternehmens 2010 ausmachen.

Tekla wächst dennoch stetig. Das Unternehmen berichtete über einen Umsatz von 15,5 Mio. Euro für das 1. Quartal von 2011 und einen gestiegenen Umsatz von 49 Mio. Euro (2009) auf 56,8 Mio. Euro (2010).

Wenn das Geschäft abgeschlossen werden sollte, würde dies laut Cone „zu vielen Innovationen im Bereich BIM führen“. Trimble will nicht nur durch Erweiterung des BIM-Markts aus seiner Investition Nutzen ziehen. Trimble’s Konkurrenten werden daraufhin auch kreativere Antworten geben. „Es gibt nicht viele weitere Optionen an Errungenschaften für sie“, sagte Cone.