Scanning einer Villa im Kanton Tessin für ein Sanierungskonzept & einen virtuellen Rundgang

Vor einiger Zeit hatten wir eine besondere Scanning-Schulung bei angenehmem spätsommerlichen Wetter im wunderschönen Tessin (Schweiz). Mit der dreitätigen Schulung hatte uns Herr Tobias Jörn von der homebase2 GmbH aus Zürich/Hannover beauftragt. Ziel war es, eine herrschaftliche Villa aus dem frühen 20. Jahrhundert und den umliegenden, prachtvollen Garten dreidimensional zu erfassen.

Villa in Tessin - ScanobjektScanobjekt

 

Der Auftraggeber

Die Firma homebase2 besitzt seit mehr als zehn Jahren Erfahrung im Bereich der Visualisierung. Eine der Kernkompetenzen der Architekten ist die klassische Architektur-Visualisierung. Zudem sind Sie in weiteren Bereichen wie Grafikdesign, Virtual Reality (VR), Augmented Reality (AR), Film und Animation, Building Information Modeling (BIM), Programmierung von Apps und Anwendungen zu Hause.

Projektablauf

Vorbereitende Maßnahmen

Das Besondere an dieser Schulung war, dass der Schulungsort in der Schweiz war. Somit mussten wir für den Scanner Zollpapiere (Carnet ATA) anfordern. Die Beantragung des Carnet ATA war für uns keine neue Aufgabe, da wir in unserer zehnjährigen Unternehmensgeschichte viele Projekte und Schulungen außerhalb Deutschlands durchgeführt haben.
Nachdem innerhalb kürzester Zeit die organisatorischen Vorbereitungen abgeschlossen waren, führte uns die Reise Ende September in die wunderschöne italienische Schweiz.

Ziel der Erfassung

An allen Dingen nagt irgendwann der Zahn der Zeit und so war es auch mit dieser Villa. Somit war die Bestandserfassung das Ziel der Schulung. Die Dokumentation bildete die Grundlage für ein Sanierungskonzept.

Ablauf des Scan-Projekts

Üblicherweise dauern unsere Schulungen beim Kunden vor Ort zwei Tage. Aufgrund der Größe des Projektes und der entfernten Lage wurde diese Schulung auf drei Tage angesetzt.

Tag 1

Zu Beginn des ersten Tages erhielten die drei Schulungsteilnehmer eine Einweisung in die Bedienung des terrestrischen Laserscanners FARO FocusS 70 und in den Scan-Ablauf. Nach der Einweisung begannen wir auf dem Dachboden mit der Erfassung des Gebäudes. Zu unserer Ausrüstung gehörten 12 Referenzkugeln sowie Vermarkungsaufkleber und Feldbuchrahmen.

Die Referenzkugeln wurden genutzt, um die einzelnen Scanner-Standorte miteinander zu verknüpfen, sodass eine vollständige Punktwolke generiert werden konnte. Mit Hilfe der Vermarkungskleber konnten wir Kugeln an definierten Standorten mehrfach exakt gleich positionieren, um eine bestmögliche Verknüpfung zwischen dem Innen- und Außenbereich zu erzielen. In solchen Projekten eignen sich insbesondere Fensterbretter oder der Bereich der Haustüren optimal für die Platzierung von Referenzmarken.

Scanning-Zubehör im Einsatz - Referenzkugeln | Vermarkungsaufkleber | Feldbuchrahmen für SkizzenScanning-Zubehör im Einsatz - Referenzkugeln | Vermarkungsaufkleber | Feldbuchrahmen für Skizzen

 

Während des gesamten Scanprozesses führten wir Skizzen, in denen die Scanner-Standorte dokumentiert wurden. Auf diese Weise hätten sich bei der anschließenden Auswertung der Daten eventuell auftretende Fehler schnell analysieren lassen. Nachdem wir die ersten Standorte und auch schwierigen Bereiche, wie zum Beispiel die Verbindung der Geschosse über das Treppenhaus, gemeinsam bewältigt hatten, konnten Herr Jörn und seine Kollegen recht schnell eigenständig geeignete Scanner-Positionen bestimmen.

Am Ende des ersten Tages begannen wir mit der Auswertung der Daten aus dem Inneren des Gebäudes. Dazu gehörte primär die Sicherung und beginnende Registrierung der Scan-Daten in der Software FARO Scene.

Tag 2

Am zweiten Tag konnte sich das Team bereits aufteilen. Ein Trupp erfasste den Keller und einen Großteil des Außenbereiches. Parallel wendete der andere Trupp die am Abend zuvor erlernten Registrierungsfähigkeiten an. Dabei konnten kleinere Schwierigkeiten der Kugelerkennung durch wertvolle Tipps von unserer Trainerin leicht beseitigt werden.

Scanning des Gartens - FARO Focus Laserscanner und ReerenzkugelnScanning des Gartens

 

Tag 3

Am Vormittag des dritten Tages wurde das Scanning des Außenbereiches abgeschlossen. An diesem Tag lag der Fokus auf der endgültigen Registrierung aller Daten in FARO Scene. Nachdem die Stationierung erfolgreich war, erfolgte die Bereinigung und Einfärbung der Punktwolke.

Auswertung der Scandaten in FARO SceneAuswertung der Scandaten in FARO Scene

 

Zusammenfassend haben die Schulungsteilnehmer innerhalb kürzester Zeit die Aufnahmestrategie des terrestrischen Laserscanning (TLS) erlernt. Hierzu zählten unter anderem:

  • Eigenständige Bedienung des Laserscanners
  • Auflösungs- und Qualitätsdefinition der Punktwolke
  • Standortermittlung des Laserscanners
  • Fehlerquellen des TLS erfahren

Zudem besitzen die Schulungsteilnehmer nun umfassende Kenntnisse in der Registrierung und Nachbereitung der Scan-Daten mit der Software FARO Scene.

Ergebnis

Die Architekten verwendeten die innerhalb der dreitätigen Schulung erstellte Punktwolke zum einen zur Erstellung eines Sanierungskonzepts; zum anderen erstellten sie auf Grundlage der Scandaten einen virtuellen Rundgang. Dieser Rundgang ist auf der Internetseite von homebase2 zu finden.

> Virtueller Rundgang auf https://homebase2.com/virtual-reality

 

Virtueller RundgangVirtueller Rundgang

Scanpunktwolke in Autodesk RevitScanpunktwolke in Autodesk Revit